Sonntag, 17. Mai 2015

Atlaslogie

... der oberste Halswirbel heisst Atlas. Der Atlas ist durch Gelenke mit dem Schädel verbunden und bildet dadurch ein Bindeglied zwischen dem Kopf und der Wirbelsäule. Das aus dem Schädel austretende Rückenmark verläuft durch den Wirbelkanal, zuerst durch den Atlas, dann durch die nachfolgenden Wirbelkörper. Dabei gibt es paarweise Nerven ab, welche die Körperregionen und Organe versorgen. Atlaslogie und Vitalogie sind Therapiemethoden, bei denen der Atlas im Mittelpunkt steht. Laut Angaben der Therapeuten können kleine Verschiebungen des Atlas vielfältige Beschwerden auslösen - werden diese Verschiebungen aufgehoben, sollten die Beschwerden verschwinden.

Philosophie / EntstehungsgeschichteDie Vitalogie wurde 1981 von Peter Huggler begründet. Er suchte nach einer Erklärung dafür, warum viele Menschen unter chronischen Krankheiten leiden, und kam zum Schluss, dass in manchen Fällen eine minime Verschiebung des Atlas vorliegt. Dies soll einen dauernden Druck auf Rückenmark und Nervenbahnen ausüben und zu Beschwerden führen. Huggler entwickelte eine Therapiemethode, mit der ein verschobener Atlas wieder in seine Urposition zurückgebracht wird. Ist dies geschehen, soll der Körper seine Selbstheilungskräfte besser einsetzen können. Hugglers Vitalogie wurde von mehreren seiner ehemaligen Schüler weiterentwickelt. Walter Landis begründete die Atlaslogie.

Technik der Atlaslogie / VitalogieZu Beginn einer Sitzung führt der Therapeut einen Beintest durch. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, ob die Beine des Patienten gleich lang sind und ob ein augenfälliger Längenunterschied vom verschobenen Atlas ausgeht. Die eigentliche "Zentrierung" des Atlas (Adjustment) wird bei der Atlaslogie im Sitzen, bei der Vitalogie im Liegen durchgeführt. Wie stark der oberste Halswirbel des Patienten verschoben ist, erfühlt der Therapeut mit den Händen. Danach erzeugt er einen Impuls, der von seinen Fingerspitzen auf den Atlas übertragen wird. Dieser beginnt - gemäß den Angaben der Therapeuten - ganz fein zu schwingen und verschiebt sich zurück ins Zentrum der Wirbelsäule an seinen angestammten Platz. Nach dem Adjustment muss der Kunde etwa 30 Minuten lang liegenbleiben. Die Zahl der Behandlungen richtet sich nach dem Ausmaßn und der Schwere der Beschwerden.

Wie kann die Atlaslogie / Vitalogie eingesetzt werdenDie zwei Behandlungsmethoden werden vor allem bei Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates (Rückenschmerzen, Schleudertrauma, Schmerzen in den Hüftgelenken) angewendet, aber auch bei anderen gesundheitlichen Störungen wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Schwindel.

Nebenwirkungen / VorsichtsmaßnahmenWird die Behandlungsmethode korrekt ausgeführt, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, da keine Manipulation an der Halswirbelsäule vorgenommen wird. Der Therapeut sollte aber über eine gute Ausbildung im Medizinbereich verfügen, da er an einem empfindlichen Bereich des Körpers Behandlungen vornimmt. Unklare Beschwerden des Bewegungsapparats sollte vorgängig ein Arzt abklären. Die Atlaslogie darf entsprechend ihren eigenen Vorgaben bei einem Schleudertrauma erst fünf Tage nach dem Unfall, bei Neugeborenen frühestens 10 Tage nach der Geburt eingesetzt werden. 

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